Assyrer
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Kapitel: III. Geschichte der Assyrer (Teil 3/3)

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Zum Text III.12 Salmanassar III. (858-824 v.Chr)
Zum Text III.13 Beginn des Neuassyrischen Reichs mit Tiglatpileser III. (744-725 v. Chr.)
Zum Text III.14. Salmanassar V. (725-722 v. Chr.)
Zum Text III.15 Das Reich der Phryger
Zum Text III.16 Angriff auf Ägypten (679 v. Chr.)
Zum Text III.17 Der Untergang Assyriens. (600 v.Chr)

 

 

 

 

 

 

 

Zum Seitenanfang III.12 Salmanassar III. (858-824 v.Chr)

Salmanassar III. (858-824 v. Chr.)

Wie angekündigt geht es nun mit Salmanassar III. weiter. Salmanassar III. (858-824 v. Chr.), der Sohn des Assurnasirpal II, setzte die Eroberungspolitik seines Vaters fort. Er begann zunehmend damit, nach Südwesten vorzudringen. Zwar rühmt er sich wie alle assyrischen Könige, immer gesiegt zu haben, doch ständige Kämpfe im selben Gebiet verraten auch Niederlagen. Die Assyrer selbst gaben jedoch nie Niederlagen zu. Überhaupt waren die Assyrer sehr überheblich, sogar schwache Herrscher nannten sich oft "König der Welt" oder "Herrscher des Universums".

 

Salmanassar gelang es nach 4jährigem Kampf, einen aramäischen Staat am Euphrat zu zerstören. Doch gegen Salmanassar kam es bald zu einer großen Koalition von Herrschern. An diesem Bund waren die Könige von Damaskus, Isreal und Hamath sowie die Kilikier, die Araber, die Ägypter und anderen levantische Fürstentümer beteiligt, die um ihre Unabhängigkeit bangten. Am Orontes kam es zur Schlacht. Laut den Assyrern verfügten ihre Gegner über 4000 Streitwagen, 2000 Reiter und 62000 Fußsoldaten. Es werden auch 1000 arabische Kamelreiter erwähnt. Salmanassar rühmt sich eines überwältigenden Sieges und gab an 14000 Feinde getötet zu haben, doch die Schlacht ging wohl unentschieden aus.

Die Koalition blieb viele Jahre bestehen, schwächte sich jedoch mit Kämpfen gegeneinander selbst. Außerdem fielen einige Staaten ab, da sie den Assyrern aus Angst lieber Tribut zahlten. Immer wieder stieß Salmanassar gegen Damaskus, den mächtigsten Aramäerstaat, vor, doch die Versuche es zu erobern scheiterten allesamt. Salmanassar beherrschte nun jedoch die wichtige Straße zum Mittelmeer. Salmanassar führte außerdem noch Kriege gegen Kilikien, mit Babylon lebte er in Frieden.

  Erst als der babylonische König von einem Ursuperator abgesetzt wurde, eilte er ihm zu Hilfe. Salmanassar vertrieb den Rebellen und setzte die alten König wieder auf den Thron. Babylon und Assyrien betrachteten sich als gleichrangig. Im Südosten wurde Salmanassar von einigen chaldäischen Stämmen bedroht.

846 v.Chr. fertiggestelle Festung in Kalchu ist heute als "Fort Salmanassar" bekannt.

843 v. Chr. durchschritt er das Land der Parsua/Perser

Die Chaldäer waren wie die Aramäer Westsemiten, die aus der südlichen Wüste kamen. Salmanassar besiegte einen Stamm und zwang zwei andere zu Tributzahlungen. Salmanassar ließ in in Kalchu/Kalach einen Palast bauen, der ihm als Residenz diente. Diese 846 v.Chr. fertiggestelle Festung ist heute als "Fort Salmanassar" bekannt. Anders als viele andere Paläste war Salmanassars "Fort" kaum mit Reliefs geschmückt. Salmanassar kämpfte auch im Noden, vor allem gegen das Königreich Urartu. Dieses Urartu beherrschte die Gebiete nörlich vom Vansee und auch das Land zwischen Van und Urmiasee und sollte für die Assyrer noch längere Zeit eine ständige Bedrohung sein. Salmanassar zog auch gegen Osten. Im Jahre 843 v. Chr. durchschritt er das Land der Parsua/Perser, wo er ebenso wie in Medien hohe Tribute entgegen nahm.
Zum Seitenanfang III.13 Beginn des Neuassyrischen Reichs mit Tiglatpileser III. (744-725 v. Chr.)

Assurnasirpal II.
Salmanassar III.
sein Sohn Assur-Nadin-Aplin

Salmanassar III. stirbt

sein Bruder Schamschi-Adad V. (823-811) übernimmt den Thron

seine Gemahlin Sammuramat (später Semiramis) übernimmt für den noch minderjährigen Adad-nirari III. fünf Jahre lang die Herrschaft.

Adad Nirari III. ( 811-783), Salmanassar IV. (782-773),
Assur-Dan III.(772-755) und
Assur Nirari V.(754-745)

endete auch das Mittelassyrische Reich

Neuassyrische Reich mit Tiglatpileser III.(744-725)

Unter Assurnasirpal II. und Salmanassar III. hatten die Assyrer nun die Herrschaft über die Tiefebenen des Nahen Osten erlangt. Doch gegen Ende Salmanassars Herrschaft zettelte sein Sohn Assur-Nadin-Aplin einen Aufstand an. Alle größeren Städte bis auch Kalchu gingen an die Rebellen über, bis Salmanassar schließlich starb. Doch nicht Assur-nadin-aplin, sondern dessen Bruder Schamschi-Adad V.( 823-811) übernahm, vielleich mit Hilfe der Babylonier, den Thron.

Ihm gelang es, die nun vorherrschenden Babylonier, zu schlagen. Nach seinem Tod übernahm seine Gemahlin Sammuramat für den noch minderjährigen Adad-nirari III. fünf Jahre lang die Herrschaft. Sie ging als Königin Semiramis sogar in die griechischen Mythen ein. Doch nun ging die Macht der Assyrer wieder zurück. Adad Nirari III. ( 811-783), Salmanassar IV. (782-773), Assur-Dan III.(772-755) und Assur Nirari V.(754-745) verloren ständig Macht.

Mit ihnen endete auch das Mittelassyrische Reich, mit dem Regierungsantritt Tiglatpilesers beginnt offiziell das Neuassyrische Reich. Tiglatpileser III.(744-725) beendete die Schwächeperiode und machte Assyrien binnen kürzester Zeit zum mächtigsten Staat in Vorderasien. Er besiegt die Aramäer, die sich im Süden bereits bis Babylon vergekämpft hatten und annektierte ganz Babylon bis zum Persischen Golf. Der babylonische König durfte jedoch seinen Thron behalten.

 

743 v. Chr

Fall Arpads 740

gegen Aram (Damaskus) und Uniqi in der Amuq-Ebene

bestieg er 729 selbst den babylonischen Thron unter dem Namen Pulu

 

 

 

 

Im Jahre 743 v. Chr stand Tiglatpileser einer starken Allianz entgegen: Urartu hatte sich mit den Herrschern von Malatya, Arpad, Gurgum und Kummuhu (alle Südosttürkei) verbündet. Unter der Führung von König Sardur II. von Urartu griffen sie an. In der türkischen Kommagebene kam es zur Schlacht: Tiglatpileser siegte vernichtend über seine Gegner. Sardur II. floh in die Berge, doch Tiglatpileser verfolgte ihn bis in seine Hauptstadt Tuschpas (Van). Es gelang ihm jedoch nicht, die Stadt einzunehmen.

Nun richtete sich Tiglatpileser gegen Westen: Nach dem Fall Arpads 740 drang er gegen Aram (Damaskus) und Uniqi in der Amuq-Ebene vor.

Gegen Ende Tiglatpilesers Herrschaft umfaßte die Liste tributpflichtiger Länder die aramäischen und neuhethitischen Staaten Syriens und des Taurusgebirges, die phönikischen Küstenstädte (Libanon), Judäa und Gaza (Israel), im Binnenland die Staaten Ammon, Moab und Edom (Jordanien) sowie die innerarabischen Stämme. Zudem vemittelten die Assyrer oft in Streiten zwischen kleinen, abhängigen Nachbarstaaten.

Nachdem Tiglatpileser erneut die Chaldäer, die wieder in Babylon eingedrungen waren, besiegt hatte, bestieg er 729 selbst den babylonischen Thron. Dort regierte er unter dem Namen Pulu bis zu seinem Lebensende.

Tiglatpilesers Erfolge beruhen auf radikalen Reformen im Heerswesen. Er stellte ein stehendes Söldnerheer auf. Die Fußtruppen bestanden hauptsächlich aus Aramäern, während die Assyrer den größten Teil der berittenen Streitkräfte stellten. Zudem hielt auch er an der bewährten Grausamkeit fest. 155000 Chaldäer und 65000 Meder wurden z.B zwangsumgesiedelt.

Zum Seitenanfang III.14. Salmanassar V. (725-722 v. Chr.)

Nachfolger: sein Sohn
Salmanassar V. (725-722)

Sargon II. (722-705) ergriff die Macht

Frühjahr 720 Kampf mit den Elamitern

König Mita von Muschki, heutige Türkei
(genannt Midas von Phrygien)

Nachfolger Tiglatpilesers wurde sein Sohn Salmanassar V. (725-722). Auch er ließ sich zum König von Assyrien und Babylon krönen. In Babylon regierte er als Ululaiu. Salmanassar unterwarf die Phönikier endgültig. Zudem nahm er Samaria, die Hauptstadt (Nord)Isreals ein. Doch er regierte nur kurz. Ein gewisser Sargon ergriff die Macht und lies Salmanassar ausschalten. Sargon bedeutet "legitimierter König". Zudem spricht Sargon nie von Salmanassar als sein Vater, sondern er nennt ihn den "Fürst der vor mir ging".

Sargon II. (722-705) erwies sich als glänzender Herrscher. In den ersten zwei Jahren war er noch damit beschäftigt, seine Position in Assyrien zu sichern. Im Frühjahr 720 marschierte er nach Süden. Es kam zum Kampf mit den Elamitern (im Iran östl. Mesopotamiens), der unentschieden ausging. Nun wandte sich Sargon gegen Westen. Die Herrscher von Hama, Arpad, Simurru, Damaskus und Samaria hatten die Gelgenheit genutzt um sich von Assyrien zu befreien. Sargon besiegte die Allianz der Rebellen und nahm deren Länder wieder ein.

Danach eroberte er das von Ägypten unterstützte Gaza, das ebenfall rebellierte. Sargon wollte auch die Länder in der heutigen Türkei erobern. Dabei stieß er aber auf heftigen Widerstand durch den König Mita von Muschki, der auch als Midas von Phrygien bekannt ist (der mit dem Goldfinger).

Winged Assyrian bull
Khorsabad, palace
of Sargon of Assyria
721-705 BC
Sargon II
and a high official

Khorsabad,
palace of Sargon II
Neo-Assyrian period, reign of Sargon II (721-705 BC)
Bild: Held erwürgt einen kleinen Löwen Khorsabad, palace of Sargon II Neuassyrische Periode, Herrschaft von Sargon II. (721-705 BC)

 

Zum Seitenanfang III.15 Das Reich der Phryger


Bild: Tafel von Sargons
8. Feldzug, Assur, Neuassyrische Periode
(714 v. Chr.)

710 wandte sich Sargon gegen Babylon.

707 Dur-Scharrukin wird fertiggestellt

Das Reich der Phryger beherrschte zu dieser Zeit fast ganz Kleinasien. Die Assyrer marschierten bis nach Zentralanatolien, bis Midas bereit war, Frieden zu schließen. Er musste an Sargon Tribut zahlen, wurde jedoch bald sogar zu einem Freund der Assyrer. Assyrer und Phryger lebten in friedlicher Koexistenz. Sargon machte sich erneut die Meder tributpflichtig, bevor er gegen Urartu vorging. Das Heer der Urartäer wurde geschlagen, Sargon ließ etliche Städte plündern und trug reiche Beute davon. Zwar gelang es dann in der Folgezeit den Urartäern wieder, einige Orte zu erobern, doch es kam zum Frieden, da Urartu im Norden stark von den Kimmeriern bedrängt wurde.

710 wandte sich Sargon gegen Babylon. Der dortige König wurde geschlagen und vertrieben. Sargon machte sich daran, eine neue Hauptstadt zu bauen. Sie hieß Dur-Scharrukin. 707 wurde sie fertiggestellt. Sargon war zu dieser Zeit am der Spitze seiner Macht, er galt als unbesiegbar. Doch gerade dies machte ihn besiegbar. Er unterschätzte die Gegner und wurde leichtsinnig. Er fand den Tod in einem Kampf gegen einen unterlegenen Fürst im Taurosgebirge.

Sargon fand den Tod in einem Kampf gegen einen unterlegenen Fürst im Taurosgebirge

Sanherib (705-681), der auch Sennharib oder anders genannt wird, trat die Nachfolge an.

701 marschierte Sanherib in die Levante und nach Palästina,

Das assyrische Selbstbewußtsein war stark angeschlagen: Nicht nur das ihr "unbesiegbarer" König im Kampf gefallen war, nein, auch seine Leiche wurde nicht mehr gefunden. Thronprinz Sanherib und das assyrische Volk waren entsetzt. Sanherib (705-681), der auch Sennharib oder anders genannt wird, trat die Nachfolge an. Er ist meiner Meinung nach ein ganz besonderer König. Seine Geschichte ist tragisch. Er war sehr an technischen Neuerungen interessiert, ja er förderte sie in besonderem Maße. Seine Ideen sind legendär, doch auch seine Arroganz, seine Überheblichkeit und seine Grausamkeit sind bekannt.

Sanherib verlegte die Hauptstadt nach Ninive, das er zu einer glänzenden Residenz umbauen ließ. Ninive hatte zu seinen besten Zeiten über 300 000 Einwohner. Parkanlagen wurden gebaut, Paläste errichtet. Er ließ umfangreiche Bewässerungsanlagen und Kanäle bauen.

701 marschierte Sanherib in die Levante und nach Palästina, um eine Rebellion niederzuschlagen. Es kam sogar zum Kamp mit den Ägyptern, den Sanherib wahrscheinlich verlor. Sanherib eroberte einige Städte und griff dann Jerusalem an. Über Nacht jedoch wurde Sanheribs Heer schwer getroffen: Die Pest wütete bei den Truppen. Der kluge Sanherib ließ sich jedoch nicht anmerken, und bot den Hebräern plötzlich an, gegen Tribut natürlich, die Stadt doch noch zu verschonen.

Die Hebräer zahlten, und Sanherib zog ab. Sanheribs größtes Problem war Babylon. Die dortigen Herrscher rebellierten ständig gegen die Assyrer. Sanherib schlug die Verbündeten Elamiter, Araber, Aramäer, Chaldäer und Babylonier und nahm Babylon ein. Doch der Erfolg war nicht von Dauer, und bald rebellierte der nächste Herrscher.

689 kapitulierte die Stadt Babylon

Viele Assyrer glaubten immer noch an Marduk

von seinem Sohn ermordet

der wiederum von seinem Bruder beseitigt wurde: Asarhaddon (680-669)

Sanherib hatte nun einen genialen Plan, der ihn für mich von allen Herrschern unterscheidet: Er ließ sich von den Phönikiern eine Schiffsflotte bauen, mit der die Assyrer den Euphrat hinab fuhren und den Persischen Golf erreichten. Hier wurden Truppen ausgesetzt, die gegen Babylon und Elam kämpften. Zuerst konnte ein großer Sieg gemeldet werden, doch dann brach der Kontakt der Flotte zum Hauptheer im Norden ab. Unter schweren Verlusten musste sich die Flotte zurückkämpfen.

Der Kampf war jedoch nicht beenet: Die Chaldäer ergriffen die Macht in Babylon. Sanherib griff an und feierte einen großen Sieg- und beging seinen größten Fehler. 689 kapitulierte die Stadt Babylon. Sanheribs Rache war grausam. Er ließ Tempel plündern, verwüstete die Stadt und schleppte Götterstatuen ab. Die restliche Regierungszeit Sanheribs verlief zwar friedlich, doch er selbst war in seiner eigenen Heimat verhasst. Viele Assyrer glaubten immer noch an Marduk, und für sie war Babylon das wichtigste Kultzentrum. Sanherib galt als Götterschänder. Schließlich wurde er von seinem Sohn ermordet, der allerdings wiederum von seinem Bruder beseitigt wurde.

Zum Seitenanfang III.16 Angriff auf Ägypten (679 v. Chr.)

Bereits 679 griff er Ägypten an
674 wird er besiegt.
671
besiegt er diesmal Pharao Tharaka

und nimmt 11. 7. 671 die Hauptstadt Memphis ein

stirbt am 1.November 669 v.Chr.

Dieser Bruder übernahm den Thron: Asarhaddon (680-669). Asarhaddon war von schwächlicher Natur, er war ständig krank. Asarhaddon litt auch unter Depressionen, und er war sehr abergläubisch. Trotzdem waren ihm militärische Erfolge vergönnt. Viele assyrische Nachbarstaaten waren geschwächte: Urartu wurde von den Kimmeriern bedroht, diese wiederum von den Skythen. Diese Völker bedrohten sogar Assyrien selbst. Asarhaddon schlug die Kimmerier und die Skythen zurück und bannte die Gefahr aus dem Norden und Osten vorerst.

Sein großer Plan war es, das große Ägypten zu erobern. Bereits 679 griff er Ägypten an, sein Heer wurde jedoch 674 besiegt. 671 führte er persönlich ein Invasionsheer nach Ägypten, und es gelang ihm dieses Mal den Pharao Tharaka zu besiegen. Tharaka war selbst kein Ägypter, sondern ein Nubier (Sudanese), dessen Vorfahren selbst Ägypten erobert hatten. Die Assyrer nahmen schließlich am 11. 7. 671 die Hauptstadt Memphis. Asarhaddon legte Ägypten Steuern auf, setzte Beamten ein und machte sich an den Wiederaufbau Babylons. Doch Asarhaddons gesundheitliche Lage verschlechterte sich rapide. Es gelang ihm zwar, einen Komplott gegen ihn aufzudecken, doch er verlor Ägypten wieder an Tharaka. Asarhaddon starb mitten in den Planungen zur Rückeroberung Ägyptens am 1.November 669 v.Chr.

Aufteilung des Reiches

Assurbanipal (669-627) wird König Assyriens

sein Bruder Schamsch-schum-ukin übernimmt den babylonischen Thron

A. greift 667 Ägyptens an

Tharaka stirbt 664

Nach dessen Tod kam es zur Aufteilung des Reiches: Während Assurbanipal (669-627) der König Assyriens wurde, übernahm sein Bruder Schamsch-schum-ukin den babylonischen Thron. Zwar blieb das Ganze als assyrisches Reich bestehen, doch die Lage zwischen den Brüdern verschlechterte sich allmählich, da Assurbanipal deutlich mächtiger war. 667 nahm Assurbanipal die Rückeroberung Ägyptens wieder auf. Er selbst blieb zwar in Ninive, doch über das vorzügliche, schnelle assyrische Botensystem konnte er die Befehle zur rechten Zeit an sein Heer weitergeben. Die Assyrer besiegten Tharaka und eroberten Memphis. Tharaka floh erneut.

Die Assyrer mussten nun noch einen Aufstand einiger Gaufürsten niederschlagen, die nach Ninive überstellt wurden. Tharaka starb 664, und sein Neffe Tantamanu machte sich auch, die Assyrer zu vertreiben. Tantamanu macht Theben zu seiner Hauptstadt und schlug die Vasallenfürste der Assyrer. Assurbanipal eilte nun selbst nach Ägypten, um die Eroberung zu leiten. Tantamanu wurde besiegt, Theben geplündert. Assurbanipal zog mit reicher Beute heim.

Zwar verlor er langsam die Kontrolle über Ägypten, doch formell gehörte Ägypten zu seinem Reich. Inzwischen hatten die Kimmerier das Reich der Phryger zerstört. Die Nachfolge trat das Lyderreich an, das aber ebenfalls noch gegen die Kimmerier kämpfen musste. Die Lyder unterstützen 655 einen Aufstand der Ägypter gegen die Assyrer, wurden jedoch von den Kimmeriern immer stärker bedrängt. Auch die Assyrer gerieten durch die Kimmerier in Bedrängnis, siegten aber um 640 über die Angreifer. Assurbanipal war jedoch nicht nur ein erfolgreicher Heerführer, er war auch ein Gelehrter. In Ninive legte er eine große Bibliothek an, in der Keilschrifttafeln gesammelt wurden. Aus allen Teilen des Landes wurden Schrifttafeln kopiert und nach Ninive gebracht. Dieser Bibliothek verdankt die Wissenschaft viele wertvolle Aufzeichnungen.

652 kam es plötzlich zum Bürgerkrieg

648 und 647 Krieg gegen Elamiter

Assurbanipal stirbt

16 Jahre lang hatte sich die Doppellösung mit Assurbanipal und seinem Bruder bewährt. Schamasch-schum-ukin akzeptierte seine Rolle als untergeordneter Monarch, obwohl sich Assurbanipal ständig in die babylonische Innenpolitik einmischte. Doch 652 kam es plötzlich zum Bürgerkrieg, die Ursachen sind nicht bekannt. Babylon wurde zwar von den Elamitern und von den Arabern unterstützt, doch Assurbanipal eroberte 648 Babylon und ließ die Rebellen töten. Sein Bruder war bereits bei einem Brand ums Leben gekommen.

Assurbanipal wandte sich nach dem Bürgerkrieg wieder den Elamitern zu, die er bereits 667 und 653 bekämpft hatte. In den Jahren 648 und 647 führte er Krieg gegen sie, besiegte sie und eroberte schließlich ihre Hauptstadt Susa. Die Stadt wurde geplündert und gebrandschatzt.

Das Assyrerreich umfasste nun den heutigen Irak, Israel, den Libanon, Ägypten, große Teile Syriens und Jordaniens, Randgebiete des Irans sowie Teile der Südwesttürkei. Es war mit Abstand der mächtigste Staat in Vorderasien. Assurbanipal gilt als der größte assyrische Herrscher.

Doch nach seinem Tod kam es zur Katastrophe: Im ganzen Land tobten Aufstände, und es kam zu jahrelangen Bürgerkriegen. Die Söhne Assurbanipals bekriegten sich gegenseitig, jeder wollte König werden. Zudem hatte die Zerstörung Elams die Meder dazu veranlasst, einen assyrerfeindlichen Staat zu gründen.

 

Folgende Gründe sind Schuld am Untergang Assyriens:

- Schwächung durch ständige Aufstände
- Schwächung durch Eroberung Ägyptens
- Schwächung durch Eroberung Elams
- Bildung des Mederreichs d.Eroberung Elams
- Ausblutung des Assyrervolks, das Assyr. Heer besteht fast nur aus Unterworfenen
- Schwächung durch Bürgerkriege

Assur-Eelli-Ilani regierte nur 627-624, danach kam Sin-Schum-Lischir für ein Jahr an die Macht.

Zum Seitenanfang III.17 Der Untergang Assyriens. (600 v.Chr)

Assur-Eelli-Ilani regierte nur 627-624,
Sin-Schum-Lischir
für ein Jahr

danach Sin-schar-ischkun

614 drangen wiederstandslos ins assyrische Kernland ein

612 v.Chr marschierten die Meder und Babylonier in Assyrien ein und eroberten schließlich die Hauptstadt Ninive

König Assur-uballit II. wird 609 besiegt.

Die Assyrer waren ernsthaft geschwächt. Assur-Etelli-Ilani konnte mit letzter Kraft noch die Skythen abwehren, die sich in der Folge mit den Assyrern gegen die Meder und Babylonier verbündeten. Nach dem Tod Sin-Schum-Lischirs 623 kam Sin-schar-ischkun an die Macht. 616 v.Chr unterlag das assyrische Heer den Babyloniern zwei Mal, und 615 wagten diese sogar den Angriff auf die alte Hauptstadt Assur, der jedoch fehlschlug.

Die Assyrer standen den Gegnern ohnmächtig gegenüber, ihre Kraft reichte nicht aus, um sich zu verteidigen. 614 drangen die Meder wiederstandslos ins assyrische Kernland ein und besetzten die kleine Stadt Tarbisu. Danach zogen sie zurück und eroberten Assur. Ihr König Kyaxares schloß nun mit dem babylonischen König Nabopolassar einen Bund gegen die Assyrer. 612 v.Chr marschierten sie gemeinsam in Assyrien ein und eroberten schließlich die Hauptstadt Ninive gegen verbitterten Widerstand der Assyrer.

Die Skythen, die bisher Verbündete der Assyrer waren, beteiligten sich nun an der Plünderung Ninives, die Stadt wurde dem Erdboden gleich gemacht. Sin-schar-ischkun läßt sich, um den Feinden zu entgehen, in seinem Palast verbrennen. Dies bedeutet das Ende für das Assyrerreich, welches damit innerhalb von 13 Jahren von der Weltmacht zum babylonischen Vasallen fällt. Im folgenden Jahr kann sich der Kommandant der Assyrischen Westarmee in Harran zwar noch zum König Assur-uballit II. krönen lassen, doch 609 wird auch er besiegt. Damit ist das Assyrerreich endgültig nur noch Geschichte.

Statue representing perhaps the great Babylonian goddess
Babylon
3rd century BC-
3rd century AD

Über 600 Jahre lang bestimmte es die Politik des vorderen Asiens maßgeblich mit, und nun jubeln die biblischen Propheten über den Untergang des verhassten Assurs.

Assyrien fällt nun nacheinander an die Meder, an die Perser, an das Weltreich Alexanders und an den Seleukidenstaat. Danch fällt es an die Parther, an die Römer, wieder an die Parther, an die Sassanidenperser,......

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