Assyrer
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Kapitel: III. Geschichte der Assyrer (Teil 2)

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Zum Text III.7 Mittel- und Neuassyrische Reich
Zum Text III.8 Babylon von Hethiter erobert (1531 v.Chr)
Zum Text III.9 Eroberung und Zerstörung von Mitanni (ca.1363-1328 v.Chr)
Zum Text III.10 Eroberung des Königreichs Urartu (ca.1273-1244 v.Chr)
Zum Text III.11 Mittelassyrische Reich (ca. 1243-1207 v.Chr)
Zum Text III.12 Assurnasirpal II. (883-859 v.Chr.) erreicht das Mittelmeer
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Zum Seitenanfang III.7 Mittel- und Neuassyrische Reich

Dieu Hittite

Hittite God
Classic Hittite Empire
1600-1400 BC

Es existierten richtige assyrische Handelsgesellschaften

Hammurabi kontrollierte Assyrien

Das waren alles Infos aus der frühen Zeit der Assyrer, nun kommen das historisch bedeutendere Mittel- und das Neuassyrische Reich an die Reihe. Schon bevor das altassyrische Reich entstand, pflegten die Assyrer weitreichende Handelsbeziehungen, vor allem nach Anatolien/Türkei.

Dort gab es sogar Handelskolonien. Es existierten richtige assyrische Handelsgesellschaften. Erst diese wirtschaftlichen Erfolge machten die Entstehung der Großreiche erst möglich. Eselkarawanen transportierten bereits in der Zeit vor Schamschi-Adad I. Textilien und Metall von Assur (Hauptstadt d.Assyrer) über das Taurusgebirge. Die Assyrer verlangten wie ihre Nachbarn hohe Zölle, deshalb blühte auch der Schmuggel. Raubüberfälle gab es hingegen selten, die Assyrer sicherten die Handelswege gut ab. Im Gegenzug für Textilien und Zinn gelangten Gold und Silber nach Assur. Assyrien wurde nicht richtig von Hammurabi unterworfen, es wurde jedoch besiegt.

Hammurabi kontrollierte Assyrien zumindest.

Zum Seitenanfang III.8 Babylon von Hethiter erobert (1531 v.Chr)

Babylon 1531 v.Chr von Hethiter erobert

Volk der Churriter (Hurriter) gründet das Königreich Mitanni in der Chaburebene

Assyrien wurde erobert

Die Hethiter machten Babylon jedoch 1531 v.Chr ein Ende und stürzten Vorderasien damit in ein Dunkles Zeitalter.

Aus dieser Zeit existieren kaum Fakten. Sicher ist nur, dass zu dieser Zeit aus dem Iran das Volk der Churriter (Hurriter) im Norden Assyriens einwanderte. Vermutlich stammen diese Churriter, von denen man fast nichts weiß, sogar aus Indien. Sie waren ebenfalls ein Verursacher der dunklen Zeit. Die Churriter drangen bis nach Syrien vor und gründeten in der Chaburebene, zwischen dem Syrischen Euphrat und Assyrien, das Königreich Mitanni.

Auch über dieses Königreich ist fast nichts bekannt, ausser dass es bald zu großer Macht empor stieg: Assyrien wurde erobert, die Macht Mitannis reichte im Osten bis zum iranischen Zagrosgebirge und im Westen bis zum Mittelmeer.

Ägypten und Hethiterreich in Anatolien.

Assyrer von Mitanni gelöst

Ein Aufstand der Assyrer hatte keinen Erfolg, die Churriter plünderten zur Revanche Assur. Von der einstigen Macht Assyriens war nichts mehr zu spüren, Mitanni hingegen entfaltete bald seine größte Macht. Mitanni war aber den anderen beiden Mächten des vorderen Asiens, die ebenfalls um Syrien buhlten, ein Dorn im Auge: Ägypten und Hethiterreich in Anatolien.

Den Assyrern gelang es unter ihrem Fürst Eribaadad, sich langsam von Mitanni zu lösen.

Zum Seitenanfang III.9 Eroberung und Zerstörung von Mitanni (ca.1363-1328 v.Chr)

König Assur-uballit I. (ca.1363-1328) und der Hethiterkönig Schuppiluliuma II. erobern und zerstören Mitanni

Assur-uballit I. beherrscht das "assyrisches Kernland"

Der König Assur-uballit I. (ca.1363-1328) verbündete sich schließlich mit dem Hethiterkönig Schuppiluliuma II., der Mitanni eroberte und zerstörte.

Das Reich wurde aufgeteilt: Den Osten erhielt Assyrien, den Westen die Hethiter. Zudem existierte noch ein viel kleiner gewordenes Königreich Mitanni, das stark von den Hethitern abhängig war. Assur-uballit I. weitete seinen Einflußbereich auf das Land nördlich und östlich seiner Städte aus, und bald beherrschte er jenes Gebiet, das man später als assyrisches Kernland bezeichnete.

Karigalzu II. (1332-1308)

Enlil-Nirari (1327-1318)

Arik-den-ili (1317-1306)

Adad-Nirari I. (1305-1274) nimmt schließlich Mitanni ein

Salmanassar I. (1273-1244)

Anderen Quellen zufolge gab Assur-uballit I. seine Tochter dem Kassitenkönig von Babylon zur Frau. Nach dessen Tod kam sein Sohn auf den Thron, gegen den die Babylonier rebellierten. Zu assyrerfreundlich erschien ihnen ihr Herrscher. Doch Assur-uballit nahm Babylon ein und setzte Karigalzu II. (1332-1308) auf den Thron. Auf Assur-uballit folgte sein Sohn Enlil-Nirari (1327-1318), auf diesen Arik-den-ili (1317-1306). Diese Könige weiterten ihr Land langsam aber sicher aus, das verkleinerte Mitanni geriet schwer in Bedrängniss. Deren Herrscher versuchten erfolglos die Hethiter gegen die Assyrer auszuspielen. Adad-Nirari I. (1305-1274) nahm schließlich Mitanni ein und machte es zu einem Vasallenstaat. Zudem erweiterte er die Grenzen im Südwesten bis zum Euphrat. Als der Herrscher Mitannis jedoch rebellierte, wurde Mitanni erneut erobert. Salmanassar I. (1273-1244) setzte diese Expansionspolitik fort und feierte große Erfolge. Er schlug Mitanni endgültig und besiegte ein Heer der mächtigen Hethiter, die Mitanni zur Hilfe eilten.
Zum Seitenanfang III.10 Eroberung des Königreichs Urartu (ca.1273-1244 v.Chr)

Aramäer

Im Norden besiegt Salmanassar das Königreich Urartu

Kurz darauf änderte sich die Lage in Vorderasien schlagartig: Die Seevölker, eine vom Balkan stammende Völkergruppe, zu der auch die Philister zählen, schwächen die Hethiter und überrennen Syrien und Israel. Erst die Ägypter besiegen sie. Das Hethiterreich wird schließlich von anderen, vom Balkan kommenden Völkern, zerstört. Salmanassar hat nun gegen die Aramäer zu kämpfen, einer semitischen Volksgruppe, die immer wieder versucht, aus dem Süden in Mesopotamien einzudringen.

Im Norden besiegt Salmanassar das Königreich Urartu, das später zu einer ständigen Bedrohung für die Assyrer wird. Zudem muss er wie seine Vorgänger die Gutäer und andere Bergvölker vom Zagros zurückwerfen.

Zum Seitenanfang III.11 Mittelassyrische Reich (ca. 1243-1207 v.Chr)

Tukulti-ninurta I.(1243-1207)

Mittelassyrische Reich

babylonischen Staatsgott Marduk

Kar-Tukultininurta

Unter seinem Sohn Tukulti-ninurta I.(1243-1207) erreicht das Mittelassyrische Reich einen ersten Höhepunkt. Er bekämpfte jahrelang die babylonischen Kassiten sowie auch gegen die Aramäer und andere Völker. In Assur ließ er umfangreiche Bauprogramme vornehmen. Tukulti-ninurte eroberte schließlich Babylon und das gesamte Babylonische Reich. Er einte damit zum ersten Mal nach langer Zeit wieder ganz Mesopotamien. Auch in Babylon herrschte er als König. Doch der überhebliche Tukulti-ninurta I. war in Assyrien selbst nicht sehr beliebt: Selbst die Assyrer empfanden ihren Feind Babylon als heilige Stadt, da viele den babylonischen Staatsgott Marduk und nicht Assur anbeteten. Tukulti-ninurta machte sich mit der Plünderung einiger Tempel nicht sehr beliebt. Zudem ließ er eine neue Hauptstadt bauen, die Assur ablöste: Kar-Tukultininurta hieß die Residenz. Die Assyrer waren entstetzt über ihren Positionsverlust. Es kam im ganzen Land zu Aufständen. Schließlich wurde der glücklose König in seiner eigenen Hauptstadt Kar-Tukultininurta belagert.

Assur-nadin-apli (1206-1203)

Assur-Nirari III.(1202-1197)

Kudurru of Melishihu
Taken from Babylonia to Susa
Kassite period (1202-1188 BC)

Enlil-Kudurri-Usur (1196-1192)

Ninurta-Apil-Ekur (1191-1179)

Assur-Dan I. (1178-1133)

Sein Sohn Assur-nadin-apli (1206-1203) ermordete ihn dann, und ergriff selbst die Macht. Doch Assyrien war wieder schwach: Mit einem Schlag war das Reich zerfallen. Nur das Kernland beherrschte Assur-nadin-apli noch. Auch seine Nachfolger mussten sich mit diesem Land begnügen und einsehen, dass Assyrien nur noch ein machtloser Kleinstaat war. Assur-Nirari III.(1202-1197), Enlil-Kudurri-Usur (1196-1192), Ninurta-Apil-Ekur (1191-1179) und Assur-Dan I. (1178-1133) waren solche Könige.

Assur-Resch-Ischi (1132-1115)

Ninurta-Tukulti-Assur

Mutakkil-Nusku

Tiglatpilesers Regierungszeit (1114-1076)

Erst unter Assur-Resch-Ischi (1132-1115) besserte sich die Lage. Kleine Gebiete wurden gewonnen, die Wirtschaft wurde angekurbelt. Der Aufstieg nahm seinen Anfang. Ninurta-Tukulti-Assur und Mutakkil-Nusku wurden beide im Jahr 1115 beseitigt, so dass Tiglatpileser I. den Thron besteigen konnte. Tiglatpilesers Regierungszeit (1114-1076) machte Assyrien endlich wieder zu einem Machtfaktor. Im Süden wurden die Babylonier unter Nebukadnezar I. zurückgeschlagen, im Norden drang Tiglatpileser bis zum Oberlauf des Tigris vor, wo er ein Heer von 20000 Muschki-Kriegern besiegte. Er griff die Nairiländer an, die wohl nordwestlich von Assyrien lagen, und im Westen kämpfte er gegen die Aramäer. Dabei überschritt er 28mal den Euphrat. Einer seiner Feldzüge führte ihn bis nach Arwad am Mittelmeer. Die Phönikier müssen ihm Tribut zahlen. Nach seinem Tod verlor Assyrien diese Eroberungen jedoch größtenteils wieder.
Assarid-Apal-Ekur (1075-1074)
Assur-Bel-Kala (1074-1057)
Eribaadad II.(1057-1052)
Schamschi-Adad IV.(1052)
Assurnasirpal I.(1052-1010)
Adad-Nirari II. ( 911-891)
Assarid-Apal-Ekur (1075-1074), Assur-Bel-Kala (1074-1057) und Eribaadad II.(1057-1052) beschränkten sich auf die nähere Umgebung Assyriens, wie ihre Nachfolger Schamschi-Adad IV.(1052), Assurnasirpal I.(1052-1010), und einige andere. Erst mit Adad-Nirari II. ( 911-891) begann der neuerliche Wiederaufstieg. Er sicherte die Grenzen und stellte die wirtschaftliche Stabilität wieder her. Er unternahm meist erfolgreiche Feldzüge gegen die Aramäer, gegen Babylon und er eroberte die Chaburebene bis zum Euphrat.
Zum Seitenanfang III.12 Assurnasirpal II. (883-859 v.Chr.) erreicht das Mittelmeer

Tukulti-ninurta II. (890-884)

Assurnasirpal II. (883-859)

877 v.Chr erreichte Assurnasirpal das Mittelmeer

Sein Sohn Tukulti-ninurta II. (890-884) unternahm ebenfalls einen Feldzug bis zum Euphrat. Assurnasirpal II. (883-859) ist einer der berühmtesten Könige. Seine Brutalität, seine Grausamkeit, aber auch der Glanz seiner neuen Hautptstadt Kalach (Nimrud) sind berüchtigt. Er beschaffte dem assyrischen Heer jenes blutige Image, das es für immer behalten sollte. Er führte Feldzüge nach Norden, Osten und Süden, vor allem aber gegen Westen. Die Stadtstaaten Syriens wagten es nicht, gegen die Assyrer Wiederstand zu leisten, so eingeschüchtert waren sie. Im Jahre 877 v.Chr erreichte Assurnasirpal das Mittelmeer. Die Phönikier mussten ihm hohen Tribut zollen. Die Eroberungen verliefen nun nach einem klaren Schema. Die Assyrer machten die "Opfer" zuerst zu Vasallen, die hohen Tribut zu zahlen hatten. Unvollständige Tributzahlungen wurden sofort als Rebellion betrachtet, die zum blutigen und fast immer erfolgreichen Eingreifen der Assyrer führte. Die Rebellen wurden grausam abgeschlachtet: Körperteile wurden abgeschnitten, oder Personen wurden bei lebendigem Leibe verbrannt. Auch das Hautabziehen, das pfählen, das henken, das köpfen und das einmauern gehörten dazu. Diese Folterungen ganzer Völker sollte ander Völker einschüchtern und vor Rebellionen warnen. Oft wurden auch ganze Volksgruppen in fremde Gebiete zwangsumgesiedelt. Assurnasirpal II. rühmt sich auch, 450 Löwen und 390 Wildtiere niedergemetzelt zu haben. Seine Hauptstadt Kalchu/Kalach war eine glänzende Metropole.
  Es geht dann weiter mit Salmanassar III.
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